Fit hinterm Steuer?

 

Mit dem eigenen Auto mobil und unabhängig von anderen zu sein, ist ein Stück Lebensqualität. Heute besitzen Dreiviertel der Menschen über 65 Jahren einen Führerschein – mit steigender Tendenz. Dabei lassen einzelne spektakuläre Unfälle älterer Autofahrer immer wieder Forderungen laut werden, die Fahreignung von Seniorinnen und Senioren regelmäßig zu überprüfen.

 

Tatsächlich wird es ab 75 Jahren kritisch. Dann tragen drei von vier Autofahrern die Hauptschuld an den Unfällen, in die sie verwickelt sind. Vor allem solche Situationen, in denen die Fahrer schnell wahrnehmen und rasch entscheiden und handeln müssen, stellen ein Problem für sie dar. Grund hierfür sind altersbedingte Veränderungen der körperlichen und geistigen Fitness.

 

Veränderungen im Alter

 

Das kalendarische Alter für sich genommen sagt wenig darüber aus, wie gesund, leistungsfähig und verkehrstüchtig ein Mensch ist. Zwar sind Zeitpunkt und Verlauf individuell unterschiedlich, doch gehen mit dem Älterwerden unweigerlich Einbußen einher. Seh-, Hör- und Reaktionsvermögen lassen nach; es dauert länger, Dinge wahrzunehmen und richtig darauf zu reagieren.

 

Älteren Menschen fällt es zunehmend schwerer, viele Informationen gleichzeitig zu verarbeiten und schnelle Entscheidungen zu treffen. Auch Aufmerksamkeit, Konzentration, Beweglichkeit und viele andere Fähigkeiten lassen nach. Dadurch haben ältere Fahrer vermehrt Probleme in komplexen Situationen, etwa an einer stark befahrenen Kreuzung oder im dichten Berufsverkehr. Bei begrenzter Entscheidungszeit und unter Stress steigt die Gefahr, dass sie die Verkehrslage falsch einschätzen.

 

Gut vorbereitet starten Sie besser

 

Deshalb ist es sinnvoll, Fahrten vorzubereiten und dabei ausreichend Zeit einzuplanen. So kann man Situationen, die nervlich belasten, oft meiden. Vor der Fahrt sollten das Navi programmiert und die Einstellungen von Sitz und Spiegel kontrolliert werden. Ebenso sollte man sich ehrlich fragen, wie es einem geht und ob man sich fit fühlt, bevor man Auto fährt. Denn schon ein verspannter Nacken, Müdigkeit oder die Einnahme von Arzneimitteln können sich auf die Fahrtüchtigkeit auswirken.

 

Viele ältere Fahrerinnen und Fahrer können Veränderungen ihrer Leistungsfähigkeit durch ihre langjährige Fahrpraxis und einen defensiven Fahrstil für einige Zeit gut kompensieren. Wenn man jedoch sich selbst und andere gefährdet, ist die persönliche Fahreignung nicht mehr gegeben. Dann sollte man verantwortungsvoll damit umgehen und freiwillig auf das Autofahren verzichten.

 

Anzeichen mangelnder Fahreignung

 

Anzeichen mangelnder Fahreignung können beispielsweise sein

  • vermehrte Beinahe- und Bagatellunfälle,
  • Missachten von Verkehrszeichen und Ampelsignalen,
  • Fehler beim Abbiegen,
  • Missachten der Vorfahrt,
  • spätes oder Nicht-Wahrnehmen anderer Verkehrsteilnehmer,
  • sehr langsames und unsicheres Fahren,
  • aggressives oder ängstliches Fahren,
  • häufiges Verfahren, auch auf bekannten Strecken.